Das Wort Pazifismus hat nirgends einen schlechteren Klang als in Deutschland. Schlaue behaupten, es käme von der Einseitigkeit der deutschen Pazifisten. Ach nein; die Abneigung liegt begründet in der deutschen Mentalität der wilhelminischen Ära. >>weiterlesen

Gedenktage sind Meilensteine auf dem weiten Weg der Vergeßlichkeit und Gedankenlosigkeit. Heute ist wieder ein solcher; und es ist nicht zu bezweifeln, daß er „würdig“ und im gewissen Sinne „erhebend“ verlaufen wird. Denn je mehr wir uns von dem „großen Geschehen“ entfernen, desto eher hat die vaterländische Rhetorik Aussicht, das Gedächtnis zu besiegen. >>weiterlesen

Hallo, sieht man Sie auch mal wieder? Wie geht’s? Wie steht’s? Machen Se Geschäfte? … Die heutigen Zustände, meinen Sie. Nun ja, politisch, aber sonst … Sie verstehn mich schon. Bringt sich natürlich kaum durch … Ober, die Weinkarte! … >>weiterlesen

Also, das ist ganz famos! Die Republik zieht immer weitere Kreise. Der Gedanke des Volksstaates ist auf der ganzen Linie im Sieg begriffen. Es häufen sich die Fälle, wo republikanische Verordnungen ohne monarchistische Ausführungsbestimmungen ins Land hinausgehen. Neulich soll sogar in Geheimratsvorzimmern die Anschaffung weiterer republikanischer Dienststempel… >>weiterlesen

Je unhaltbarer die Zustände bei uns in Deutschland werden, je mehr ertönt der Angstruf: die Regierung soll. Es ist immer dasselbe. Die eigene Initiative wünscht man ersetzt durch eine Verfügung. Wenn die Not am größten, ergibt man sich vertrauensvoll nach lieber alter Gewohnheit denen da droben, die schon alles regeln und in Ordnung bringen werden. >>weiterlesen

Wir sind vom Krieg zum Frieden gekommen. Wir haben zwangsläufig die Monarchie mit der Republik vertauschen müssen. Der „Vaterländische Unterricht“ wird als Propaganda für die „deutsche Kultur“ weitergeführt. Die Durchhalte-Parole hat dem Aufbaugestammel weichen müssen. >>weiterlesen

Aber der „teutsche“ Spießer, zerrüttet von Revolution, Demokratie und Schicksal, gruppiert sich trauernd um das Grab eines verstorbenen Militarismus und pflanzt in den lachenden Frühling hinein mit liebenden Händen die Blümchen seiner alldeutschen Hoffnungen. >>weiterlesen