Leitartikel 1931

Kleine Chronik zum Einordnen der Leitartikel in den historischen Kontext

1931/1932: Die Wirtschaftskrise in Deutschland erreicht ihren Höhepunkt. Es gibt 70.000 Konkurse und 6 Millionen Arbeitslose.

1. Januar: Die NSDAP-Reichsleitung zieht in das Braune Haus in München.

24. März: Carl Duisberg fordert auf der Tagung „Wirtschaft in Not“ des Bayrischen Industriellen-Verbandes einen „geschlossenen Wirtschaftsblock von Bordeaux bis Sofia“.

11. Mai: Die Österreichische Credit-Anstalt erklärt ihre Zahlungsunfähigkeit und löst damit eine erhebliche Finanzkrise aus. Das Kreditinstitut wird in der Folge durch Sanierungsmaßnahmen und mit staatlicher Hilfe vor dem endgültigen Ruin gerettet.

20. Juni: Um das in der Weltwirtschaftskrise geschwundene Vertrauen der Kapitalmärkte zu stärken, schlägt der amerikanische Präsident Herbert Hoover ein einjähriges Moratorium für Reparationen und Interalliierte Kriegsschulden vor.

13. Juli: Die Zahlungsunfähigkeit der Darmstädter und Nationalbank verursacht eine Bankenkrise, der anschließend mehrere kleine Banken zum Opfer fallen.

13. Juli: Die durch die Deutsche Bankenkrise illiquide Danatbank öffnet ihre Schalter nicht. Sparer stürmen die übrigen deutschen Banken und Sparkassen, um ihre Einlagen zu retten. Dadurch werden auch andere Banken illiquide.

14. Juli: Die Deutsche Bankenkrise führt zur Anordnung mehrerer allgemeiner Bankfeiertage in Deutschland durch die Regierung Brüning durch mehrere Notverordnungen, um einem Ansturm verunsicherter Kunden zwecks Rückzahlung ihrer Einlagen vorzubeugen.

5. August: Der Zahlungsverkehr wird wieder vollständig freigegeben.

18. September: Japan marschiert in der Mandschurei (China) ein und besetzt sie bis Anfang 1932 (siehe Mandschurei-Krise)

11. Oktober: Bildung der Harzburger Front. Nationale Opposition (NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten) gegen Eiserne Front (SPD, Gewerkschaften, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold)

17./18. Oktober: Adolf Hitler demonstriert mit einem Massenaufmarsch von 100.000 Mann in Braunschweig.

6. November: In der deutschen Bankenkrise werden durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg die Sparkassen mit der Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts ausgestaltet. Ihr Vermögen ist vom – zumeist kommunalen – Gewährträger zu trennen, das Institut darf ihm nur begrenzt Kommunalkredit gewähren.

16. Dezember: In der Eisernen Front formieren sich vor allem Sozialdemokraten und Gewerkschafter in der Zeit der Weimarer Republik im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie wollen damit ein Gegengewicht zur rechtsextremen Harzburger Front schaffen.