Herr Hitler rüstet sich zur Thronbesteigung. Er predigt seinen ungeduldigen Scharen noch einmal Geduld; die fälligen Pogrome müssen noch einmal ein wenig hinausgeschoben werden. – Im Hotel Kaiserhof zu Berlin hat er die Vertreter der englischen und der amerikanischen Presse empfangen und ihnen versichert, daß die Nazis nicht so schlimm seien, wie sie sind. >>weiterlesen

Ich weiß nicht, was die Leute immer über die schlechten Zeiten zu klagen haben, das ist doch alles übertrieben, wissense, die sind eben mit nichts zufrieden, ich zum Beispiel kenne da eine gewisse Familie, die kommt ganz schön aus, sie lebt vom Existenzminimum und kann alle Einnahmen, die darüber hinausgehen, auf die hohe Kante legen. Ich will Ihnen mal ihren vorbildlichen Etat vorführen. >>weiterlesen

Eine Hauptrolle unter den vielen Minderwertigkeits- und anderen Komplexen, auf denen die völkische Weltanschauung aufgebaut ist, spielt die Sorge um die Stabilisierung der sexuellen Herrschaft des Männchens. Die christliche deutsche Ehe liegt den Nationalsozialisten dringend am Herzen, denn in ihr hat der Mann in jeder Hinsicht das Heft in der Hand. >>weiterlesen

In Hannover benehmen sich Studenten absichtlich, bewußt und systematisch wie Lausbuben, indem sie den Professor Theodor Lessing anflegeln, seine Vorlesungen stören, ihre eigenen Schulstunden schwänzen, um Versammlungen abzuhalten, ihr Pensum nicht lernen, Demonstrationsausflüge machen, Phrasen in die Welt posaunen, bei denen sie sich nichts gedacht haben und auch andere sich nichts denken können. Der Stahlhelm speist sie… >>weiterlesen

„Professor Pötzl in Wien ist es gelungen, den Menschen in künstlichen Winterschlaf zu versetzen.“ (Zeitungsmeldung)

„Alma“, sagte ich zu meiner Frau, „wie wär’s, wenn du dir das neue Kleid aus dem Sinn schlügst? Wir kommen viel billiger weg, wenn wir uns pötzln lassen. – „Und wenn inzwischen das Dritte Reich ausbricht?“ >>weiterlesen

In einer Ansprache an Vertreter der Aufwertungsorganisationen hat Herr von Hindenburg u.a. gesagt: „Im großen und ganzen stehe ich dieser Frage ja fern … Ich habe selbst mein Vermögen verloren. Wenn ich nicht meine Pension gehabt hätte, und die war ja ausreichend, hätte ich auch hungern müssen.“ >>weiterlesen

Herr von Hindenburg, der bisher nur Besuche empfangen und gemacht hat, ist aktiv geworden: er regiert. Er hat seine erste Amtshandlung begangen: er hat die Verordnung aufgehoben, durch die den ehemaligen Offizieren Wilhelms das Recht, die Uniform zu tragen, beschnitten worden war. >>weiterlesen

Der Gedanke der Kriegsdienstverweigerung hat in der deutschen Friedensbewegung festen Fuß gefaßt. Das hat auch der im Oktober in Heidelberg abgehaltene Pazifistenkongreß wieder bewiesen. >>weiterlesen

Am 9. Juni ist in der Nähe von Kiel ein Obelisk enthüllt worden, dessen eine Seite die Inschrift trägt: „Es kommt der Tag, wo Recht über Macht triumfiert!“, während auf einer anderen zu lesen ist: „Im Weltkrieg von 1914 bis 1918 blieben 5132 Helden, 199 U-Boote“. Helden — darf man dazu mal was sagen? >>weiterlesen

von Max Barth. Anfangs 1924 machte Dr. Schairer mir den Vorschlag, zu ihm nach Heilbronn zu kommen… So war ich vom Frühjahr 1924 bis Ende Juli 1932 an der „Sonntags-Zeitung“, zeitweilig als Redaktionsmitglied, in den Zwischenzeiten als regelmäßiger auswärtiger Mitarbeiter. >>weiterlesen