Sagen Sie nicht Großteil, sondern großer Teil, nicht Frischfische und Frischmilch, sondern frische Fische und frische Milch. Und zwar nicht ab sofort, sondern von jetzt an, also vom 21. September an, nicht ab 21. September… >>weiterlesen

Ein junger Buchhandlungsgehilfe namens Josef Eberle bot ein Manuskript an. Ich sah sofort, daß er etwas konnte, was wenigen Schriftstellern gegönnt ist: die sogenannte kleine Form. Von da an war Tyll, so hieß Eberles Deckname, Mitarbeiter meiner „Sonntagszeitung“. >>weiterlesen

Wenn es ihm beschieden gewesen wäre wie G. B. Shaw, sich selber zu überleben, dann wäre er heute neunzig Jahre alt, und die Zeitungen würden Artikel über ihn bringen: nicht weil er Christoph Schrempf, sondern weil er neunzig wäre. Im ganz hohen Alter werden sogar unbequeme Zeitgenossen ehrwürdig. >>weiterlesen

[StZ vom 31.12.1946] Professor Friedrich Wilhelm Förster, der bekannte Pädagoge und Pazifist, hatte in der „Neuen Zürcher Zeitung“ einen Aufsatz erscheinen lassen, in dem er die Alliierten davor warnt, Deutschland zu vertrauen und es in den Kreis der Nationen aufzunehmen, ehe es sein Riesenverbrechen wirklich eingesehen und bereut und sich moralisch gebessert habe… >>weiterlesen

Du fragst mich (etwas neugierig, wie mir scheint), wie es während der Nazizeit in meinem Inneren ausgesehen habe. Schlimm, kann ich Dir sagen. Ich war zerrissen in einem Hin und Her zwischen Trauer, Scham und Haß… >>weiterlesen

„Da ich es mit meiner persönlichen Überzeugung nicht mehr vereinigen kann, nach meinem demnächst erfolgenden Ausscheiden aus der hiesigen Amtsverwesung die von mir seinerzeit leichtsinnigerweise übernommene […] Verpflichtung für den Dienst an der evangelischen Kirche Württembergs wieder auf mich zu nehmen, so bitte ich das Konsistorium, mich […] aus diesem Dienste entlassen zu wollen. >>weiterlesen

Goethe, den man wohl auch zu den „Gottlosen“ rechnen darf, war ein erbitterter Hasser des Glockenläutens. Er hieß es ein „unerträgliches Gebimmele“; er spricht im Faust vom „verdammten Läuten“, vom „verfluchten Bim-Bam-Bimmel“. >>weiterlesen

Im Tübinger evangelisch-theologischen Seminar, dem „Stift“, wurde einmal bei einer Semesterprüfung (ich glaube Frühjahr 1907) den Studierenden der Theologie die Aufgabe zur Beantwortung gestellt: „Wie weit ist der Anthropomorfismus in der Gottesvorstellung berechtigt?“ (Anthropomorfismus heißt: Vorstellung Gottes in menschlicher Gestalt). >>weiterlesen

Wenn mich mein Onkel früher vor den Sozialdemokraten warnen wollte, sagte er immer, das seien dumme Leute, die wollten alles teilen, und dächten nicht daran, daß es nach zehn, zwanzig Jahren noch wieder Reiche und Arme geben würde, weil es eben Faule und Fleißige gebe. >>weiterlesen

Ein Arbeiter unter den Lesern der Sonntags-Zeitung hat mir vor längerer Zeit einen Brief geschrieben, der mit den Worten schließt: Glauben Sie an den Sozialismus? Wenn ja: wann sind wir für den Sozialismus reif? >>weiterlesen