Ein Arbeiter unter den Lesern der Sonntags-Zeitung hat mir vor längerer Zeit einen Brief geschrieben, der mit den Worten schließt: Glauben Sie an den Sozialismus? Wenn ja: wann sind wir für den Sozialismus reif? >>weiterlesen

100 Jahre ist es nun her, da bekam Erich Schairer – im Jahr 1919 – als wohlbestallter Chefredaktör der demokratischen Heilbronner „Neckarzeitung“ wegen begründeten Verdachts sozialistischer und sonstiger radikaler Neigungen vom Herrn Verleger den Stuhl vor die Türe gesetzt. >>weiterlesen

Als Oppositionsblatt ist die Sonntags-Zeitung gegründet und bisher geführt worden, und sie gedenkt auch darin zu verharren. Sie opponiert, kurz gesagt, gegen die herrschende Richtung im gesamten öffentlichen Leben des Vaterlandes, in Presse, Politik, Wirtschaft und sogenannter „Kultur“, die man unter Schlagworten wie Nationalismus, Kapitalismus, Klerikalismus und dergleichen zu verstehen pflegt. >>weiterlesen

„Wir sind heillos und schamlos belogen und betrogen worden von unseren Zeitungen.“ So lautete das Urteil sehr ruhiger und sehr besonnener Männer bis in die konservativsten Kreise hinein, als sie Gelegenheit hatten, sich den Schaden ihrer Gutgläubigkeit zu besehen — im Herbst 1918. >>weiterlesen

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich während des Kriegs lange an die offizielle Legende über seinen Ausbruch geglaubt habe: Deutschland sei von seinen Feinden überfallen worden. Ich konnte mir nämlich einfach nicht vorstellen, daß ein so „eingekreistes“ Land Händel mit seinen Umliegern provoziert habe. >>weiterlesen

Das Beste an dem miserablen „Friedensvertrag“ von Versailles ist vielleicht, daß er uns unserer Kolonien beraubt hat. Es erspart uns viele Ausgaben: Die Regierung hat einen Posten weniger, aufgrund dessen sie das Geld des Volkes verputzen kann. >>weiterlesen

Die Konsolidierung Europas in irgend einer Form ist heute zu einer Notwendigkeit geworden. Ich glaube, daß man diese These aufstellen kann, ohne den Widerspruch eines denkfähigen Menschen zu finden. >>weiterlesen

Die neue Zeit will auch dem alten Kriegsgott Mars an den Kragen. Und nicht mit Unrecht. Denn solange er Speer und Schild trug, war er ein vornehmer, ritterlicher Kämpfer. Seit er aber eine Gasmaske auf hat und sich in die Erde buddelt, hat er sich selbst sein Grab gegraben. >>weiterlesen

Denn, seht sie nur an, da stehen sie, barhaupt, in der steifen, unbehaglichen Sonntagsmontur, den Hut in der Hand, und bibbern vor Ergriffenheit, weil sie Hindenburgen sehn vor seinen Soldaten rumspazieren. Und das Herzchen klopft ihnen: unsere herrliche Wehr! der Gott, der Eisen wachsen ließ! >>weiterlesen

Heil dir im Siegerkranz, Harry Domela, Prinz von Hohenzollern! Zwar hat dich die Polizei geschnappt und der Herr Untersuchungsrichter in Behandlung; aber dein Ruhm überstrahlt deinen Untergang, und dein Name sei festgehalten, magst du ein noch so windiger Geselle sein. >>weiterlesen