Der Gedanke der Kriegsdienstverweigerung hat in der deutschen Friedensbewegung festen Fuß gefaßt. Das hat auch der im Oktober in Heidelberg abgehaltene Pazifistenkongreß wieder bewiesen. >>weiterlesen

Die Verständigung mit Frankreich unter ausdrücklichem Verzicht auf Elsaß-Lothringen, die jetzt unter der Präsidentschaft Hindenburgs von einer deutschnationalen Regierung betrieben wird, hätte schon ein paar Jahre früher an die Spitze unseres außenpolitischen Programms gehört. >>weiterlesen

Das Wort Pazifismus hat nirgends einen schlechteren Klang als in Deutschland. Schlaue behaupten, es käme von der Einseitigkeit der deutschen Pazifisten. Ach nein; die Abneigung liegt begründet in der deutschen Mentalität der wilhelminischen Ära. >>weiterlesen

Am 9. Juni ist in der Nähe von Kiel ein Obelisk enthüllt worden, dessen eine Seite die Inschrift trägt: „Es kommt der Tag, wo Recht über Macht triumfiert!“, während auf einer anderen zu lesen ist: „Im Weltkrieg von 1914 bis 1918 blieben 5132 Helden, 199 U-Boote“. Helden — darf man dazu mal was sagen? >>weiterlesen

Gedenktage sind Meilensteine auf dem weiten Weg der Vergeßlichkeit und Gedankenlosigkeit. Heute ist wieder ein solcher; und es ist nicht zu bezweifeln, daß er „würdig“ und im gewissen Sinne „erhebend“ verlaufen wird. Denn je mehr wir uns von dem „großen Geschehen“ entfernen, desto eher hat die vaterländische Rhetorik Aussicht, das Gedächtnis zu besiegen. >>weiterlesen

Hallo, sieht man Sie auch mal wieder? Wie geht’s? Wie steht’s? Machen Se Geschäfte? … Die heutigen Zustände, meinen Sie. Nun ja, politisch, aber sonst … Sie verstehn mich schon. Bringt sich natürlich kaum durch … Ober, die Weinkarte! … >>weiterlesen

Also, das ist ganz famos! Die Republik zieht immer weitere Kreise. Der Gedanke des Volksstaates ist auf der ganzen Linie im Sieg begriffen. Es häufen sich die Fälle, wo republikanische Verordnungen ohne monarchistische Ausführungsbestimmungen ins Land hinausgehen. Neulich soll sogar in Geheimratsvorzimmern die Anschaffung weiterer republikanischer Dienststempel… >>weiterlesen

Je unhaltbarer die Zustände bei uns in Deutschland werden, je mehr ertönt der Angstruf: die Regierung soll. Es ist immer dasselbe. Die eigene Initiative wünscht man ersetzt durch eine Verfügung. Wenn die Not am größten, ergibt man sich vertrauensvoll nach lieber alter Gewohnheit denen da droben, die schon alles regeln und in Ordnung bringen werden. >>weiterlesen

„Wir“, denen diese Zeilen gelten, das ist ein sehr erheblicher Teil des gebildeten deutschen Mittelstandes. Wenn wir am Jahrestage der deutschen Revolution darnach gefragt haben, was aus den „Revolutionserrungenschaften“ geworden ist, so hat die Antwort nur lauten können: nichts. >>weiterlesen

Der Kompromißler beherrscht heute die Situation. Wrr haben die Zeit der Halbheiten. Zwar konstatiert man an der Öffentlichkeit einigen Radikalismus, aber bei näherem Zusehen ist es nicht so schlimm; es ist meist nur ein Radikalismus der Worte. >>weiterlesen